Hallo Ihr Lieben!
Und wieder viel passiert, inzwischen haben wir ein Wochenende Reisen durch Kenia hinter uns...sehr abenteuerlich! Auf dem Plan standen der Massai Mara Nationalpark, Kisumu und der Viktoriasee und der Kakamega-Regenwald. Da wir so viel hin-und herfahren wollten, mieteten wir uns einen eigenen Kleinbus (matatu) mit privatem Fahrer. Der holte uns frueh morgens ab, ein ganz komischer Mann mit schillerndem Tigermuster-Hemd und Goldkettchen. Und ein gepimptes Matatu mit Prilblumen auf den Fenstern und pinken Plueschsitzen im Leopardenmuster. Unsere Rucksaecke wurden unter die Sitze zwischen uebergebliebenen Keksbroeseln und Erdresten eingequetscht und los gings. Wir waren gerade aus der Stadt raus, als der angeblich so landeskundige Fahrer das erste Mal nach dem Weg zum Massai Mara fragte. Wir wurden auf eine echt afrikanische Strasse geschickt, die Schlagloecher waren so tief, dass man teilweise ueber das Gras neben der Strasse herfahren musste. Auf dem Weg konnten wir uns die Teefelder angucken oder die mit Huehnern, Saecken oder Matratzen hoch beladenen Fahrraeder, die durch die Schlagloecher schaukelten. Zwischendurch hielt uns manchmal die Polizei an, weil sie sonst alle Autos kannten, die normalerweise ueber diese Strasse fahren (verstaendlich, dass das nicht soo viele machen). Irgendwann landeten wir dann auf einer so verlassenen Schotterpiste, dass uns etwas mulmig wurde, denn weit und breit war kein Mensch zu sehen. Die Landschaft sah zwar schon etwas wie der Massai Mara aus, allerdings schienen wir uns eher nicht auf den Haupteingang zuzubewegen. Die Fahrt ging weiter durch Fluesse, ueber Felsen und so einige Abhaenge runter, bis wir irgendwann doch ein anderes Auto trafen. Wir fragten nach und es stieg direkt jemand aus dem anderen Auto zu, der sagte, er sei ein Guide und uns zum Eingang bringen wollte, der wohl nur noch 2km weg war. Nach einer halben Stunde Fahrt ueberlegten wir, dass das sehr lange 2km waeren und fragten nochmal nach. Dem Guide fiel daraufhin ein, dass wir laengst im Park waren, man haette das Eingangstor nur nicht so gut gesehen und schliesslich wuerden hier ja auch schon Zebras rumlaufen. Dann bot er uns grosszuegigerweise an, uns Tickets fuer guenstige 40 Euro zu verkaufen (normalerweise kosten sie 30) und ab jetzt unser Guide zu sein. Natuerlich wuesste man nicht, ob man Tiere sehen wuerde, aber so ist eben die Natur, aber dafuer koennten wir guenstig in seinem Dorf uebernachten, da waer noch ein Supermarkt, wo wir unsere Schlafsaecke reinlegen koennten. Das kam uns nicht so ganz wie ne offizielle Tour vor, allerdings hatten wir auch nicht die geringste ahnung, wie wir zum offiziellen eingang und in den richtigen park kommen sollten. Nach mehr verwirrtem rumirren trafen wir aber endlich ein anderes matatu mit anderen Touristen drin, die uns den richtigen weg erklaerten. Leider wollte unser Moechtegern-Guide nicht so schnell aufgeben und bequatschte den Fahrer auf Kisuaheli, sodass der uns erklaerte, er haette nicht mehr genug Benzin, um unseren Weg zu fahren, wir muessten in das Dorf und den Supermarkt (Die Tankanzeige zeigte halbvoll an). Erst nach gemeinschaftlichem Ausrasten der Gruppe, tat er, was wir wollten. Und komischerweise hielt der Tank auch den kompletten naechsten Tag durch. Vielleicht hatte der Fahrer einen Anteil versprochen bekommen von dem fetten Geschaeft, was der Mann mit uns machen wollte...
Als wir dann endlich den Eingang vor uns hatten, brachen zwar alle in erleichtertes Jubelgeschrei aus, nur wars inzwischen zu spaet, um noch zur Safari zu starten. Also suchten wir uns ein Camp, organisierten uns ein Auto mit offenem Dach zum Tieregucken und brachen am naechsten Morgen direkt auf. Direkt beim Reinfahren empfingen uns Warzenschweine (Suessss!!!), Hyaenen und Leoparden, die eine Antilope verspeissten (uns guckten appetitliche raushaengende Gedaerme entgegen aber die Leoparden fandens lecker). Weiter gings zu Elefanten, Hippos, Loewen, Wasserbueffeln, Giraffen, Gazellen und lebendigen Antilopen. Nur Nashoerner haben wir nicht gesehen. Nachmittags gings weiter mit unserem grossartigen Fahrer Richtung Kisumu. Misstrauisch geworden fuhren wir nur noch nach der Landkarte im Reisefuehrer und wiesen so lange den Weg, bis der Fahrer meinte, er wuerde sich ab hier auskennen und sich auf keinen Fall mehr verirren. Und weil Kisumu wirklich nicht mehr weit war und es eigentlich nur geradeaus ging, glaubten wir ihm. Nur komischerweise fuhren wir schon wieder viel zu lange als geplant war. Als es irgendwann dunkel wurde, kamen wir in eine Polizeikontrolle und erfuhren, dass wir auf dem Weg nach Nairobi, also in eine voellig andere Himmelsrichtung waren. Der Fahrer war an der einzigen Kreuzung, die es gab, falsch gefahren. Aehnliche Verzweiflungsstimmung wie am Tag vorher und dann im Dunkeln zurueck. Da es dunkel war, hatten wir staendig Angst, die Kreuzung zu verpassen und fragten jemanden auf dem Weg. Der Mann ging, ohne uns zu antworten, um das Auto rum und versuchte, ein Fenster aufzureissen, was wir aber zum Glueck festhalten konnten, waehrend wir dem Fahrer panisch zuschrien, dass er weiterfahren sollte. Nach diesem Fast-Ueberfall fanden wir doch noch irgendwann Kisumu, zwar eine sehr gammlige Unterkunft, dafuer aber beim Weitersuchen am naechsten Tag ein schoenes Hotel mit Seeblick. Nach ausfuehrlichem Holzzebras und Giraffentuechern-Einkaufen auf dem Markt gings dann weiter in den Kakamega-Regenwald. Auch diesmal versuchte der Fahrer, eine sensationelle Abkuerzung zu nehmen, obwohl die Hauptstrasse direkt in den Park fuehrte. Wieder ein paar nervige Diskussionen, bis er auf uns hoerte. Im Regenwald sahen wir dann Affen, dicke fette Baeume und Schmetterlinge. Ausserdem entdeckten wir Guavenbaeume und assen so viele Guaven, dass die komplette Gruppe Durchfall kriegte. Dann erlebten wir noch einen ordentlichen Urwaldregen, versuchten auf den matschigen Wegen schnell zurueckzukommen und waren nachher bis an die Ohren mit rotem Waldmatsch eingeschmiert. Leider mussten die pinken Sitze im Matatu ein bisschen leiden und bekamen auch Waldmatsch ab. Irgendwie tat uns das nach den Horrorsituationen, in die uns der Fahrer gebracht hatte, aber nich soo leid. Dann gings zurueck nach Eldoret und wir freuten uns, das Matatu und den Fahrer verlassen zu koennen. Der machte sich nochmal besonders beliebt damit, extra Geld fuer den Mehrverbrauch an Benzin zu fordern, denn wir waren ja extrem holprige Strassen gefahren....
aber naja, wieder ein abenteuer erlebt, und ausser den matatu-fahrten war auch alles sehr schoen!
Hakuna Matata! eure Caro
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